Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI) Niedersachsen klar Logo

Normen & Standards

Grundlegende Voraussetzung für das Funktionieren von Geodateninfrastrukturen ist das Einhalten von Normen und Standards und weiterführenden vereinbarten Konventionen.

Hauptziel des Aufbaus und des Betriebs von Geodateninfrastrukturen ist die Optimierung von Datenaustausch und Datenzugang zum Zweck der besseren Informationsgewinnung. Durch das strikte Beachten von Normen und Standards wird das reibungslose Zusammenspiel der unabhängigen, heterogenen Komponenten einer Geodateninfrastruktur ermöglicht und die Unabhängigkeit von einzelnen Softwareprodukten erreicht. Dabei greifen weltweite und lokale Standards direkt ineinander. Konventionen konkretisieren die strikten Vorgaben.

Maßgebliche weltweite Standardisierungsgremien sind:

  • IETF (Internet Engineering Task Force) mit Requests for Comments zu mime/types, JSON und allgemeiner Internetkommunikation, etc.
  • World Wide Web Consortium (W3C) mit z.B. den Standards HTTP, HTML, XML, SOAP, D-CAT und Vorgaben zum grundlegenden Betrieb des World Wide Web
  • Technical Committee 211 der International Organization for Standardization (ISO/TC 211) mit der Normenfamilie ISO 191xx für Geoinformationen und Metadaten
  • Open Geospatial Consortium (OGC) mit Standards für die Bereitstellung von Geodaten und Metadaten sowie Geodaten-Formaten, z.B. WMS (WebMapService), WFS (WebFeatureService), WCS (WebCoverageService), CSW (CatalogueServiceWeb), GML (Geography Markup Language), GeoPackage und OGC APIs


Projektionssystem / Koordinatenreferenzsystem

Um eine weltweit einheitliche Identifizierung der Lage im Raum zu gewährleisten, werden die Definitionen für sämtliche Koordinatenreferenzsysteme in der EPSG-Registry gepflegt. Benötigte EPSG-Codes können mit Hilfe der Registry identifiziert werden. Eindeutige Definitionen aller EPSG-Codes sind ebenfalls abrufbar. Zusätzlich können aber auch neue Codes dort hinterlegt werden. Für spezielle Anwendungen sind eine Reihe von technisch ergänzten Kopien der EPSG-Registry im Internet verfügbar.

Jeder Geodatendienst muss mindestens EPSG 4326 (WGS84) unterstützen. In Niedersachsen sind neben den älteren Gauß-Krüger Projektionen (EPSG 31466 für GK2 bis 31468 für GK4) die EPSG-Codes 25832 (UMT32/ETRS89 ohne führende Zonenkennziffer) und 4647 (UTM32/ETRS89 mit führender Zonenkennziffer 32) maßgeblich. Empfohlen wird zusätzlich die Projektion Pseudo-Merkator (EPSG 3857), besser bekannt als Google-Projektion.


Konventionen in Deutschland

Der Aufbau der Geodateninfrastruktur in Deutschland berücksichtigt die Vorgaben sämtlicher relevanter Standardisierungsgremien. Grundlage für die empfohlenen Technologien im Rahmen von eGovernment, aber auch in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland im Allgemeinen bildet das Dokument "Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen" (SAGA) der Bundesverwaltung und die Vorgaben des IT-Planungsrates. Hier werden auch Empfehlungen für Technologien in Zusammenhang mit Geodaten referenziert und die Vorgaben der EU-Rahmenrichtlinie INSPIRE berücksichtigt.

Das Architekturkonzept GDI-DE (Geodateninfrastruktur Deutschland) beschreibt die Technologien, elementaren Funktionen und die anzuwendenden Standards mit dem Ziel der Bereitstellung von interoperablen Geodaten und Geodatendiensten in der GDI-DE. Das Architekturkonzept der GDI-DE wurde mit Sicht auf die öffentliche Verwaltung formuliert und ist grundsätzlich auf allen Ebenen der Verwaltung anwendbar. Die technischen Standards eignen sich auch zum Einsatz in Wirtschaft, Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen.


Bedeutung lokaler Fach-Gremien

Lokale Gremien wie die AdV (Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder), XÖV (XML in der öffentlichen Verwaltung) unter der Leitung der KoSIT (Koordinierungsstelle für IT-Standards), die Leitstelle XPlanung / XBau oder die Fachministerkonferenzen beschäftigen sich mit der Vereinheitlichung der fachlichen Geschäftsprozesse und Daten innerhalb ihrer jeweiligen eigenen fachlichen Zuständigkeit. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Vereinheitlichen der fachspezifischen Datenmodelle und somit zur Verständlichkeit der konkreten Daten aus einem internationalen Blickwinkel. Bei Ihnen liegt deshalb beispielsweise die Verantwortung für das Bereitstellen mehrsprachiger Codelisten in der GDI-DE Registry.

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