Artikel-Informationen
Newsletter 2/2024
auch in diesem Newsletter möchten wir Sie auf wichtige Termine sowie Neuerungen und Entwicklungen in der Welt der Geodaten aufmerksam machen.
Der diesjährige Termin für die niedersächsische Meldung zum INSPIRE Monitoring ist der Abend des 14. Novembers 2024. Hierbei handelt es sich um einen Donnerstag. Wir bitten Sie, Ihre Metadaten spätestens bis zu diesem Tag zu aktualisieren und anzugeben, unter welcher Lizenz Sie Ihre Geodaten anbieten.
Die Bedeutung von Metadaten nimmt von Tag zu Tag zu, denn sie ermöglichen es, Geodaten automatisiert zu finden und darauf zuzugreifen. Gleichgültig, ob es sich um originäre Daten handelt, um Daten im INSPIRE Datenmodell oder um Daten, die unter die Durchführungsverordnung zu High Value Datasets fallen und denen damit nach Europäischer Vorgabe eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Und diese besondere Aufmerksamkeit besteht aus gutem Grund:
Bereits im vergangenen Jahr wurden unsere Daten einer harten Bewährungsprobe für eine Nutzung in der realen Welt unterzogen, die bei dem einen oder anderen gar bis in den eigenen Keller oder darüber hinaus reichte. Das JRC bereitete mit seinem CEMS Copernicus-Daten automatisiert für das Weihnachts-Hochwasser auf. 74 Produkte entstanden in Zusammenarbeit mit weiteren Stellen, um die Kräfte vor Ort bestmöglich zu unterstützen und die überbordenden Mengen an Wasser zu bändigen.
Gedanklich schrumpft unsere Erde zu einem Ort zusammen, von dem aus man bestehende Katastrophen, aber auch alltäglichere Probleme lösen kann oder bald wird lösen können. So arbeiten einige Stellen bereits an Digitalen Zwillingen, um mit Hilfe automatisierter Abläufe Dinge sichtbar zu machen, die eine einzelne Person kaum zu überschauen vermag.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen
Aktuelle Themen
High Value Datasets (HVD) aus Niedersachsen
Die maßgebliche Quelle für das Auffinden von HVD in Deutschland ist aktuell das GovData Portal für Deutschland. Alle Daten, die dort gelistet werden, entsprechen den in Deutschland vereinbarten Konventionen zu den jeweiligen Daten- und Dienste-Beschreibungen. Als erstes gelangte am Morgen des 05.06.2024 – und damit wenige Tage vor dem Stichtag zur Umsetzung der Durchführungsverordnung (EU) 2023/138 – die Region Hannover mit ihrem Metadatensatz „Geschützte Biotope in der Region Hannover“ in die HVD-Auswahl.
Inzwischen finden sich weit über 1000 gekennzeichnete HVD-Daten im Portal. Aus Niedersachsen stammen etwa 150 Datensätze.Zu den HVD-Daten in Deutschland:
Zum Download: https://www.govdata.de/suche?hvd=has_hvd&sort=title_asc
Abbildung von ISO-Metadaten im Datenmodell DCAT: GeoDCAT
Bei GeoDCAT handelt es sich um ein Applikationsprofil des DCAT Standards, welches alle Anforderungen aus dem Europäischen DCAT-AP beinhaltet. Es dient dazu INSPIRE Daten im GovData-Portal (https://www.govdata.de/) oder dem Europäischen Datenportal (https://data.europa.eu/) inhaltlich vollständig im Datenmodell DCAT abzubilden.
Aktuell wird GeoDCAT noch nicht im DCAT-AP.de 3.0 berücksichtigt. Geodatenbeschrei bungen im GovData-Portal und im Europäischen Datenportal werden daher in einer unterschiedlichen Art und Weise abgebildet und interpretiert. Mit einer Vereinheitlichung ist erst mittelfristig zu rechnen, wenn HVD-Daten von der EU einheitlich im Rahmen eines HVD Monitoring statistisch beziffert werden.
DCAT-AP.de 2.0 / 3.0: https://www.dcat-ap.de/
GeoDCAT-AP 3.0: https://semiceu.github.io/GeoDCAT-AP/releases/3.0.0
High Value Datasets (HVD) im Europäischen Datenportal
Das Europäische Datenportal ist das maßgebliche Datenportal der Europäischen Union. Präsentiert werden alle Daten von europäischer Bedeutung. Dazu gehören auch die Daten der kommunalen Stellen und der Landesverwaltung Niedersachsen. Neben Daten- und Dienste Beschreibungen aller Geodaten in Niedersachsen befinden sich dort auch sämtliche OpenData Verwaltungsdaten aus dem GovData-Portal für Deutschland. Das maßgebliche Datenmodell für Metadaten im Europäischen Datenportal ist DCAT.
Inhaltlich kann das Europäische Datenportal als „im Aufbau“ betrachtet werden. Die Prozesse, das Portal mit Daten zu befüllen, sind noch nicht vollständig mit anderen Initiativen wie INSPIRE abgestimmt. Daher kommt es zu Diskrepanzen von HVD im Europäischen Datenportal und dem aktuell für Deutschland maßgeblichen GovData-Portal. HVD aus Deutschland im Europäischen Datenportal:
https://data.europa.eu/data/datasets?is_hvd=true&locale=en&dataScope=countryData&country=de&p age=1
Hochwassermanagement mit dem Copernicus Emergency Management Service (EMS)
Während des Weihnachtshochwassers 2023 halfen durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bearbeitete Copernicus-Daten dabei, Notfallkartierungen von Hase, Hunte, Rhume, Oker, Leine, Fuhse, Innerste, Schunter und Weser bis zum 8. Januar 2024 zu überwachen. Dabei wurden 74 Produkte zur Überwachung des Hochwassers erstellt. 34231 Hektar Fläche mit 17720 Einwohnern, 460 Hektar bebaute Fläche und 469 km Straßen waren unmittelbar betroffen. Die Datenbasis wurde durch das JRC-Katastrophen- und Krisenmanagement des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (CEMS) bezogen. Eine automatisierte Aufbereitung ist nur durch die adäquate Bereitstellung von INSPIRE-Daten durch die datenhaltenden Stellen in Niedersachsen und bei der Bundesverwaltung möglich.Copernicus EMS: https://emergency.copernicus.eu/
Geschädigte Böden in Deutschland und der EU
Im Harz, Deister und im Bereich der großen Truppenübungsplätze ist zumindest in Niedersachsen die Welt aus Sicht des Bodens noch in Ordnung. Das Soil Health Dashboard (EUSO) gewährt Einblick in den Gesundheitszustand aller Böden der EU. 76 % der deutschen Böden sind geschädigt, was deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt. 42 % der bestehenden Schädigungen entfallen auf Böden, mit Mängeln im Hinblick auf die Biodiversität. Erosion durch Wasser, Wind und Bodenbearbeitung / Pflanzenbau tragen mit 35,6 % zu einem schlechten Ergebnis bei. Das EUSO wird den Zustand der Böden weiter beobachten. Veränderungen des Zustands können dann über einen Zeitverlauf abgerufen werden. Soil Heath Dashboard des EUSO: https://esdac.jrc.ec.europa.eu/esdacviewer/euso-dashboard/
QGIS-Plugin für Hintergrundkarten: Geobasis_Loader
Auf private Initiative des #geoObserver entstand das QGIS-Plugin Geobasis_Loader. Damit stehen per Klick viele Geobasisdaten der Bundesländer, Basemap.de oder OSM-Daten in QGIS bereit.Info: https://geoobserver.de/qgis-plugin-geobasis-loader/#versionen
Die aktuellen URLs zu sämtlichen OpenData-Diensten des LGLN finden Sie entweder über die Webseite https://opengeodata.lgln.niedersachsen.de/ oder über die beschreibenden Metadaten.
Suchen Sie Geobasisdaten immer mit dem Schlagwort AdVMIS:
https://geoportal.geodaten.niedersachsen.de/harvest/srv/ger/catalog.search#/search?resultType=detai ls&sortBy=relevance&from=1&to=20&fast=index&_content_type=json&any=AdVMIS
Digitaler Zwilling Deutschland des BKG
Der Digitale Zwilling Deutschland ist ein Projekt des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. Erschaffen wird ein Abbild Deutschlands, in dem aktuelle Daten zur Geographie, Infrastruktur und Umwelt zusammenfließen. Mit Hilfe des Digitalen Zwillings werden Prognosen und Entscheidungshilfen für Deutschland abgeleitet. Durch die Nutzung offener Standards wird der Digitale Zwilling eine breite Nutzung ermöglichen und die daraus resultierenden Daten können leicht in verschiedene Anwendungen integriert werden:
https://www.bkg.bund.de/DE/Forschung/Projekte/Digitaler-Zwilling/Digitaler-Zwilling_cont.html
Destination Earth – Ein Digitaler Zwilling der Erde
Am 10. Juni wurde die erste Version des „Destination Earth System“ freigeschaltet. Es handelt sich dabei um eine von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Initiative, die darauf abzielt, ein hochpräzises digitales Modell der Erde zu entwickeln. Dieses Modell wird es ermöglichen, Umweltauswirkungen und klimatische Entwicklungen besser zu verstehen, vorherzusagen und darauf zu reagieren. Die Initiative wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen europäischen Institutionen umgesetzt: https://destination-earth.eu/
Bereitstellen von Daten für OpenData und HVD
Die technischen Welten von Geodaten und übrigen, nicht-räumlichen Verwaltungsdaten unterscheiden sich stark. In den kommenden Jahren wird sich die Geodaten-Welt stärker als bisher an der originären Welt des WWW orientieren, um eine leichtere Verfügbarkeit der räumlichen Daten zu gewährleisten: https://www.geodaten.niedersachsen.de/startseite/metadaten/bereitstellen_fur_opendata/bereitstellen fur-open-data-und-hvd-135964.htmlVeranstaltungshinweise
Nachlese: InterGEO in Stuttgart: 7.-9. Oktober 2024
Die Veranstaltung rund um Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement präsentierte einem internationalen Publikum an drei Tagen innovative geodatenbasierte Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Auch dabei war die GDI-DE mit einem eigenen Stand: https://www.intergeo.de/de/
12. Deutsches Geoforum in Hamburg: 7.-8. November 2024
Der Deutsche Dachverband für Geoinformationen bietet mit dem Geoforum eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Fachleuten aus den Bereichen Geoinformation, Geodäsie, Fernerkundung und Kartographie an. Unter der Überschrift „Risiken – Verantwortung – Sicherheit“ finden sich Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden: https://ddgi.de/geoforum-12-programm/Open Geodata Days 2025 in Luxemburg: 19.-20. März 2025
Im kommenden Jahr finden die Open Geodata Days in Luxemburg statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Publications Office of the European Union. Themen wie Datenvisualisierung und künstliche Intelligenz sowie die Bewältigung von Herausforderungen bei der Nutzung offener Daten stehen im Mittelpunkt. https://data.europa.eu/en/euopendatadaysInfo-Veranstaltungen des Europäischen Datenportals
Regelmäßig veranstaltet das Europäische Datenportal Informationsveranstaltungen und Workshops.Manche dieser Veranstaltungen finden in Präsenz statt, es gibt aber auch Hybrid- oder Online-
Veranstaltungen. Alle Events finden sich unter folgendem Link: https://data.europa.eu/de/news-events/events
FOSSGIS-Konferenz 2025 in Münster/Westf.: 26.-29. März 2025
Im Münsteraner Schloss richtet der FOSSGIS e. V. zusammen mit der OpenStreetMap Community und dem Institut für Geoinformatik der Universität Münster Ende März die beliebteste Konferenz im Geodatenbereich in direkter Nachbarschaft zu Niedersachsen aus: https://www.fossgis-konferenz.de/2025/
In eigener Sache
INSPIRE Monitoring 2024: Zieltermin ist Donnerstag, 14. November 2024
Im Rahmen des INSPIRE Monitorings für das Berichtsjahr 2024 sind alle datenhaltenden Stellen aufgefordert, bis zum 14. November 2024 die Metadaten für Daten und Dienste auf einen aktuellen Stand zu bringen. Die gewohnten Korrekturlisten finden Sie im Geodatenportal. Bitte nehmen Sie zeitnah Verbesserungen und Ergänzungen an Ihrer bestehenden Meldung vor.Jahresbericht der Koordinierungsstelle GDI-NI
Im Jahresbericht 2023 der Koordinierungsstelle GDI-NI findet sich neben allen Tätigkeiten der Koordinierungsstelle im vergangenen Jahr auch das Ergebnis des INSPIRE Monitorings 2023: https://www.geodaten.niedersachsen.de/download/209565
Wenn Sie unsere Leser oder die Leserinnen des GDI-DE Newsletters über interessante Themen rund um die GDI in Niedersachsen informieren möchten, dann melden Sie sich bei der Koordinierungsstelle GDI-NI.
Haben Sie Fragen zur Geodateninfrastruktur Niedersachsen?
Sind Geodaten, die Sie benötigen, nicht über das Geodatenportal zu finden?
Dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihren Wünschen und Anregungen an
gdi@lgln.niedersachsen.de.
Mit freundlichen Grüßen Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Landesvermessung und Geobasisinformation -Landesbetrieb- |
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24.10.2024