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Newsletter 1/2023


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch dieses Jahr möchten wir Sie mit unserem Newsletter auf wichtige Termine sowie Neuerungen und Entwicklungen in der Welt der Geodaten aufmerksam machen.

In der Geodateninfrastruktur hat sich einiges getan:
Anfang des Jahres ist die Durchführungsverordnung (EU) 2023/138 der Kommission vom 21. Dezember 2022 zur Festlegung bestimmter hochwertiger Datensätze (High Value Datasets) und der Modalitäten ihrer Veröffentlichung und Weiterverwendung erschienen, welche innerhalb der nächsten 16 Monate umgesetzt werden muss. Das Interoperabilitätskonzept der GDI-DE steht in der Version 2.0 zur Verfügung. Sie finden es nun dauerhaft und aktuell im Geodatenportal. Das LGLN hat eine Geodatendigitalisierungskomponente als EfA-Lösung („Einer für Alle“) für OZG [1]-Verwaltungsprozesse entwickelt. Damit können alle raumbezogenen Verwaltungsprozesse visuell mit Hilfe einer Karte unterstützt werden.

Eine große Überraschung ist sicherlich die Fertigstellung des zweiten Teils der INSPIRE-Handlungsempfehlung für die Unternehmen der Ver- und Entsorgung. Aufgezeigt wird, wie Daten der Kritischen Infrastruktur gemäß INSPIRE bereitgestellt werden können. Mit dem GDI-Bedarfsmelder ist es ferner möglich, fehlende INSPIRE-Daten oder eine bisher nicht erfolgte INSPIRE-Bereitstellung offiziell zu melden und systematisch verfolgen zu lassen.Auf Europaebene möchten wir Ihnen das Open Source Observatory (OSOR) der EU vorstellen, welches sich aktuell mit den Grundlagen von Lizenzierungen befasst. Um Daten verständlicher als bisher zu präsentieren und wie überhaupt eine sinnvolle freie Lizenz für eine Veröffentlichung gewählt wird, zeigt der „Data Publications Guide“ des EU Publications Office. Als Open-Source-Tool bildet die Re3gistry einen wichtigen Baustein für die Umsetzung von INSPIRE und stellt sich erstmals per Video vor.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

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[1] OZG: Onlinezugangsgesetz


Aktuelle Themen


Durchführungsverordnung zu High Value Datasets (DVO-HVD)

Am 20.01.2023 ist die DVO (EU) 2023/138 zur Festlegung bestimmter Datensätze und der Modalitäten ihrer Veröffentlichung und Weiterverwendung im Amtsblatt der EU publiziert worden. Sie trat am 09.02.2023 in Kraft und gilt unmittelbar in den datenhaltenden Stellen. High Value Datasets sind „öffentliche Daten, die das höchste sozioökonomische Potenzial haben, mit minimalen rechtlichen und technischen Einschränkungen und kostenlos zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt werden“ (DVO-HVD). Die Umsetzung der DVO muss binnen 16 Monaten ab Veröffentlichung erfolgen: https://www.geodaten.niedersachsen.de/download/191979


Open Source Observatory (OSOR)

Obwohl das Thema FOSS-Lizenzen im Hinblick auf die DVO-HVD hoch aktuell ist, wird über Lizenzen grundsätzlich weniger diskutiert als noch vor zehn Jahren. Mit Tools wie dem Lizenzassistenten und dem Lizenzierungsassisten („Joinup's Licence Wizard and Licensing Assistant“, JLA) können Lizenzen in kurzer Zeit auf ihre Tauglichkeit im Hinblick auf die eigenen bereitgestellten Daten und Dienste überprüft werden. OSOR befasst sich mit den Grundlagen von Lizenzierungen und zeigt Tools, die eine Orientierungshilfe geben: https://joinup.ec.europa.eu/collection/open-source-observatory-osor/news/brief-look-choosing-foss-licence/. Auch im Geodatenportal finden Sie eine ausführliche Hilfe zum Thema Lizenzierung: https://www.geodaten.niedersachsen.de/startseite/gdi_standards/nutzungsregelungen/


GDI-DE Interoperabilitätskonzept

Unter dem Begriff „Interoperabilität“ wird die Kombinierbarkeit von Daten bzw. die Kommunikation verschiedener technischer Systeme unter Einhaltung gemeinsamer Standards verstanden. Eine zentrale Aufgabe in einer Geodateninfrastruktur (GDI) ist es, Geodaten verschiedener Herkunft interoperabel bereitzustellen, um die Nutzung der Daten zu erleichtern und räumliche Fragestellungen eindeutig und organisationsübergreifend zu beantworten. Um die Interoperabilität zu verbessern, hat die GDI-DE einzelne Elemente der Interoperabilität herausgearbeitet und stellt sie im Interoperabilitätskonzept vor: https://www.geodaten.niedersachsen.de/startseite/gdi_grundlagen/interoperabilitat/


KRITIS: Handlungsempfehlung für Betriebe der Ver- und Entsorgung (Teil 2)

Nach sieben Jahren ist Ende Juli der zweite Teil der INSPIRE-Handlungsempfehlung für die Betriebe der Ver- und Entsorgung erschienen. Dachverbände, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das Bundesministerium des Innern und für Heimat und die GDI-DE beschreiben gemeinsam, wie die Bereitstellung der Darstellungs- und Downloaddienste unter den besonderen Sicherheitsanforderungen der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) gelingen kann.
Download Teil 1 (28.11.2016): https://www.geodaten.niedersachsen.de/download/125999/
Download Teil 2 (31.07.2023): https://www.geodaten.niedersachsen.de/download/197559/


INSPIRE-Daten nicht verfügbar? – Bedarfsmelder der GDI-DE schafft Abhilfe

Der GDI-DE Bedarfsmelder ergänzt die Suche nach Geodaten und kommt immer dann zum Einsatz, wenn INSPIRE-Daten noch nicht oder technisch nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Sie haben mit dem Bedarfsmelder die Möglichkeit, bisher fehlenden INSPIRE-Daten oder eine fehlende INSPIRE-Bereitstellung offiziell anzufordern. Mit Hilfe eines definierten GDI-DE Prozesses werden die Anfragen an die zuständige geodatenhaltende Stelle weitergeleitet. Ziel ist es zudem, in der Praxis vorliegende, jedoch über INSPIRE hinausgehende Anforderungen an die geodatenhaltenden Stellen direkt zu adressieren.
Direkt zum GDI-DE Bedarfsmelder: https://bedarf.gdi-de.org/


„Einer für Alle“: EfA-Geodatendigitalisierungskomponente (GDIK)

Das LGLN hat eine Geodatendigitalisierungskomponente für OZG-Verwaltungsprozesse entwickelt. Die GDIK zeichnet sich durch ein einfaches HTML-Eingabeformular für georeferenzierte Geometrien (Punkte, Linien, Polygone) aus. Über die Administration kann der Anbieter der digitalen Verwaltungsleistung den Karten-Editor inhaltlich anpassen (Kartenhintergrund, Ausschnitt, Overlay). Die durch Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Verwaltungsleistung geforderte und eingezeichnete Geometrie steht als GeoJSON in Form einer FeatureCollection für die weitere Bearbeitung im nachfolgenden Verwaltungsformular zur Verfügung. Alle räumlichen Verwaltungsprozesse können mit der GDIK visuell unterstützt werden. Erhältlich sein wird die Anwendung über den FIT-Store bzw. den Marktplatz für EfA-Leistungen. Dort wird sie vom Bundesland Bayern (Projektleitung) veröffentlicht werden: https://www.fitko.de/fit-store


MDI-DE (Marine Dateninfrastruktur Deutschland)

An marinen Themen interessierte Personen aus Praxis, Wissenschaft und Allgemeinheit stehen neben einem WebGIS, ein Metadatenportal, ein Ortsnamenregister sowie zahlreiche weitere Funktionen zur Verfügung. Die Themenvielfalt umfasst amtliche Karten- und Datendienste zu Natur und Umwelt, Ozeanographie und Küsteningenieurwesen, aber auch zu aktuellen Geometrien der Seevermessung oder den Berichtseinheiten für europäische Richtlinien. Geplant sind eine Vernetzung mit der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) und eine Einbindung von Layern im Nord- und Ostseeraum: https://projekt.mdi-de.org/ und https://mdi-de.org/


Register in der Geodateninfrastruktur: EU-Software „Re3gistry“

Register sind ein fester Baustein der Geodateninfrastruktur. Sie beinhalten alle notwendigen statischen Informationen, um auf Geodaten zuzugreifen und Daten inhaltlich zu verstehen. Neben Organisationsanschriften, Namensräumen und Gestaltungsvorschriften geben sie Auskunft über die verwendeten Datenmodelle und die damit verbundenen Codelisten. Die GDI-DE Registry (https://registry.gdi-de.org) greift im Bereich des Codelisten-Registers bereits auf die als Open Source veröffentlichte Re3gistry zurück. Im Video erhalten Sie einen Überblick zu den Aufgaben des zentralen Registers für die EU und sehen zugleich, dass alle Register gemeinsam einen Verbund bilden, um alle Informationen jederzeit und an jedem Ort in jeder Sprache gleichermaßen verfügbar zu machen: https://www.youtube.com/watch?v=6Y_KAhibGas

Download Re3gistry-Software: https://github.com/ec-jrc/re3gistry


Eine Anleitung zur Veröffentlichung von Daten (Data Publications Guide)

Das Publications Office der Europäischen Union stellt seinen „Data Publications Guide“ in einer ersten Beta-Version vor. Die englischsprachige Anleitung zeigt, wie Daten einer breiten Öffentlichkeit verständlich vorgestellt werden können und eine angemessene Lizenz für die Veröffentlichung der Daten ausgewählt werden kann. Zielgruppe des Leitfadens sind Behörden, Dienstleistungsunternehmen, aber auch Datenexperten aus der IT oder der Kommunikationsbranche. Der Guide ergänzt die bestehenden Anforderungen an die herkömmliche Kartographie: https://data.europa.eu/apps/data-in-publications-guide/


Integrated Geospatial Information Framework: IGIF-Aktionsplan für Deutschland

Um gegen Naturkatastrophen besser gewappnet zu sein, müssen Geodaten in das europäische und internationale Umfeld eingebunden werden. Zu diesem Zweck hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Aktionen definiert, um das Geoinformationswesen in Deutschland zu stärken. Der „IGIF-Aktionsplan für Deutschland“ beschreibt, wie der Leitfaden der Vereinten Nationen national umgesetzt werden soll:
https://www.bkg.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BKG/DE/M-2022/220519-IGIF-Aktionsplan.html


Forschung: Orientierung mit Hilfe von digitalen Karten

Digitale Karten und digitale Navigation per GPS ersetzen immer öfter die kognitiven Karten, die in unserem Kopf entstehen. Prof. Dr. Frank Dickmann von der Ruhr-Universität Bochum erforscht seit vielen Jahren Möglichkeiten, wie wir trotz dieses Trends unsere individuellen räumlichen Orientierungsfähigkeiten erhalten und verbessern können:
https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2020-08-24-kartografie-wie-das-gehirn-landkarten-verarbeitet/

https://news.rub.de/english/press-releases/2023-03-30-erc-advanced-grant-improving-efficiency-maps


Veranstaltungshinweise


INTERGEO 2023 in Berlin: 10.–12. Oktober 2023

Dieses Jahr findet die INTERGEO wieder in Berlin statt. Hauptthemen sind unter anderem GIS & KI, Metaverse & Cloudanwendungen, Erdbeobachtung und Umweltmonitoring sowie Smart Cities, Digital Twins und Infrastruktur-BIM. Darüber hinaus informieren zahlreiche Aussteller an Ihren Ständen und Gastredner auf den verschiedenen Stages der INTERGEO über aktuelle Entwicklungen in der GeoIT: https://www.intergeo.de


Smart Country Convention 2023 in Berlin: 07.–09. November 2023

Die Smart Country Convention ist die Plattform für Zukunftsfähigkeit und Innovationsstreben der öffentlichen Verwaltung. Top-Innovatoren der Digitalbranche treffen mit ihren neusten, technologischen Entwicklungen auf zentrale Entscheidungsträger aus Bund, Ländern und Kommunen sowie auf renommierte Experten aus Wissenschaft und Verbänden. Themenschwerpunkte sind die digitalisierte Verwaltung sowie Smart Cities: https://www.smartcountry.berlin


INSPIRE Conference 2023 in Brüssel: 28.–29. November 2023

Die diesjährige INPIRE Conference findet unter dem Motto „Green Data For All“ statt. Die Conference soll verschiedene Communities zusammenführen. Sie legt den Fokus auf drei Hauptthemen: den „Green Deal Data Space“, die Initiative „GreenData4All“ und wie durch Daten der doppelte Wandel „grün und digital“ nachhaltig unterstützt werden kann. Der Besuch der Konferenz ist vor Ort in Brüssel und online kostenfrei: https://inspire.ec.europa.eu/events/inspire-conference-2023


Nationales Forum für Fernerkundung und Copernicus 2024 in Berlin: 19.–21. März 2024

Das 'Nationale Forum für Fernerkundung und Copernicus' versteht sich als zentrales Forum in Deutschland für den Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren der Fernerkundung. Die Veranstaltung findet an drei Tagen beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) statt. Die Teilnahme an Vorträgen und Workshops ist kostenfrei: https://d-copernicus.de/infothek/veranstaltungen/


In eigener Sache


INSPIRE Monitoring 2023: Zieltermin ist Donnerstag, 16. November 2023

Im Rahmen des INSPIRE Monitorings für das Berichtsjahr 2023 sind alle datenhaltenden Stellen aufgefordert, bis zum 16. November 2023 die Metadaten für Daten und Dienste auf einen aktuellen Stand zu bringen. Wir werden Ihnen wie gewohnt zeitnah überarbeite Kontroll-listen im Geodatenportal zur Verfügung stellen, damit Sie Verbesserungen und Ergänzungen an Ihrer bestehenden Meldung vornehmen können. Eine Erstinformation für das diesjährige Monitoring erhalten Sie per E-Mail.


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Wenn Sie unsere Leser oder die Leserinnen des GDI-DE Newsletters über interessante Themen rund um die GDI in Niedersachsen informieren möchten, dann melden Sie sich bei der Koordinierungsstelle GDI-NI.

Haben Sie Fragen zur Geodateninfrastruktur Niedersachsen?
Sind Geodaten, die Sie benötigen, nicht über das Geodatenportal zu finden?

Dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihren Wünschen und Anregungen an
gdi@lgln.niedersachsen.de.


Mit freundlichen Grüßen

Ihre Koordinierungsstelle GDI-NI

beim

beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN)

Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Landesvermessung und Geobasisinformation -Landesbetrieb-
Podbielskistraße 331
30659 Hannover

Telefon: +49 511 64609-444
Telefax: +49 511 64609-161
E-Mail: gdi@lgln.niedersachsen.de


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10.08.2023



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