Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI) Niedersachsen klar Logo

Newsletter INTERGEO 2012 und 1. Nationale INSPIRE Konferenz

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
INTERGEO 2012 Bildrechte: Anja Loddenkemper

aus Anlass der 1. Nationalen INSPIRE Konferenz im Rahmen der INTERGEO möchten wir Ihnen die neusten Entwicklungen in Sachen INSPIRE und Geodatenmarkt vorstellen.

Neben der kommerziellen Software großer Anbieter bietet Open Source Software eine kostengünstige Alternative in der GIS-Welt. Während die technischen und terminlichen Anforderungen aus INSPIRE und die tatsächliche praktische Umsetzung vor Ort inzwischen auseinander zu driften scheinen, bot die INTERGEO im Rahmen des OSGeo-Parks zahlreiche Einblicke bezüglich einer Umsetzung von INSPIRE durch das Verwenden von Freier oder OpenSource Software.

In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal an die INSPIRE Termine erinnern. Das Bereitstellen von Darstellungsdiensten ist seit dem 09.11.2011 für die INSPIRE Annex I Themen verpflichtend. Downloaddienste müssen seit dem 28.06.2012 eine Anfangsbetriebsfähigkeit aufweisen und bereits im Dezember dieses Jahres die volle Betriebsfähigkeit erreichen.

Wir stellen Ihnen in diesem Newsletter auszugsweise einige der dort auf der INTERGEO vorgestellten Produkte vor, die Sie lizenzkostenfrei nutzen können, um erfolgreich eine GDI aufzubauen. Sollten Sie weitere Informationen zu den vorgestellten Softwareprojekten benötigen, melden Sie sich bitte bei uns. Gerne helfen wir Ihnen weiter.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!


Erste Nationale INSPIRE Konferenz

INSPIRE Logo Bildrechte: INSPIRE

Eröffnet wurde die 1. Nationale INSPIRE Konferenz durch den Präsidenten des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW) Herrn Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne und Frau Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, IT-Beauftragte der Bundesregierung.

Ausgehend von der Frage, welche Risiken sich für den Menschen durch

Umwelteinflüsse ergeben, erläuterte anschließend Herr Hugo de Groof von der Europäischen Kommission, Generaldirektorat Umwelt, den Werdegang von INSPIRE seit 2001. Dabei stellte er die Menschen in den Vordergrund, die mit ihrem Engagement und ihrem Wirken INSPIRE mit Hilfe von derzeit ca. 40.000 Seiten „INSPIRE Guidance“ in die Praxis umsetzen.

INSPIRE ist nicht als fertiges Konstrukt zu sehen, sondern INSPIRE ist wandlungs- und anpassungsfähig. Daten, die dazu beitragen, die Risiken einer sich rasch verändernden Umwelt zu minimieren, werden durch INSPIRE für die Öffentlichkeit bereit gestellt, indem bereits bestehende EU-Regularien unter dem Dach von INSPIRE zusammengefasst und ergänzt werden.

INSPIRE wird im Rahmen des 7. Environmental Action Programme 2013-2020 „Living well within the limits of our planet“ einer grundlegenden Überprüfung und Anpassung unterzogen.

Mehr über das 7. Environmental Action Programme erfahren sie unter der URL

http://www.eeb.org/index.cfm/activities/sustainability/7th-environmental-action-programme/.

Frau Beate Glitza (Abteilungsleiterin Statistisches Bundesamt) und Herr Prof. Dr. Hans-Günter Hennecke (Hauptgeschäftsführer Deutscher Landkreistag) stellten nachfolgend Aspekte aus der statistischen und kommunalen Praxis vor.

Herr Dr. Hartmut Streuff vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fasste am Ende des Tages alle Aktivitäten zusammen und wies erneut auf die richtungweisende Änderung des Geodatenzugangsgesetztes (GeoZG) hin. In Zukunft werden die Daten der Bundesverwaltung den Bürgern und der Wirtschaft geldleistungsfrei und ohne Einschränkung auf die weitere geplante Verwendung zur Verfügung gestellt. Herr Dr. Streuff regte abschließend an, auf Länderebene eine ähnliche Praxis einzuführen.

Informationen über das Geodatenzugangsgesetztes finden Sie im Internet unter http://www.gesetze-im-internet.de/geozg/.


INSPIRE Konferenz – Diskussionsforen


In unterschiedlichen Räumlichkeiten wurden die Bedeutung von INSPIRE für die Kommunen und das eGovernment, Fragen der Umsetzung der Themen aus Annex II und III sowie Fragen zu Kosten und Lizenzen vorgestellt und diskutiert.

Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Ergebnis der Untersuchung des Kommunalen Koordinierungsgremiums GDI-DE (KoKo GDI-DE) unter Leitung von Herrn Dr. Stefan Ostrau zu. Bereits jetzt ist zu erkennen, dass die Untersuchung grundlegend dazu beitragen wird, die Geodateninfrastruktur auf kommunaler Ebene in geeigneter Art und Weise weiter zu entwickeln. Das Untersuchungsergebnis wird im Januar 2013 abschließend vorliegen.


INTERGEO Fachmesse – Open Source im Focus des OSGeo-Park

OSGeo Logo Bildrechte: OSGeo

Auf der Fachmesse präsentierten sich zahlreiche Aussteller in drei Hallen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Besonders erfreulich ist, dass zahlreiche Open Source Produkte unter anderem im OSGeo-Park vorgestellt wurden.

Neben etablierter Software wie der Datenbank PostGIS http://postgis.refractions.net/, dem Geoserver http://geoserver.org/ oder dem UMN Mapserver http://mapserver.org/ zur Bereitstellung OGC konformer Darstellungs- und Downloaddienste sowie der Metadatenkomponente GeoNetwork http://geonetwork-opensource.org/, die sowohl im Geodatenportal Niedersachsen als auch im Geoportal.DE im Einsatz ist, stehen zahlreiche weitere Produkte bereit, mit denen Sie Ihre GDI technisch aufbauen können.

Möchten Sie die im Folgenden beschriebenen Produkte ausprobieren, steht Ihnen eine OSGeo Live CD zum Download zur Verfügung. Die Anwendungen können von dieser CD ohne Installation direkt gestartet werden.

Download der OSGeo Live CD unter http://live.osgeo.org/.


OpenLayers – Kartenbetrachtung per Browser

OpenLayers Logo Bildrechte: OpenLayers

OpenLayers ist insbesondere dazu geeignet, Daten aus Web Map Services (WMS) und Web Map Tile Services (WMTS) anzuzeigen.

Die bekannte Viewing-Komponente OpenLayers plant eine Neuauflage mit der Version 3 zum ersten Quartal 2013. Es haben bereits zwei Codesprints stattgefunden, gesucht werden jedoch noch Sponsoren für die Weiterentwicklung der Software. Der Sourcecode der aktuellsten Version OpenLayers 3 kann unter der URL https://github.com/openlayers/ol3 heruntergeladen werden. Weiterführende Informationen finden Sie unter http://www.openlayers.org/.

Um OpenLayers erfolgreich einsetzen zu können, beachten Sie bitte die OGC-Standards WMS http://www.opengeospatial.org/standards/wms und

WMTS http://www.opengeospatial.org/standards/wmts.


MapProxy Bildrechte: MapProxy

Gleichgültig, ob es um eine Verbesserung der Performance von bestehenden Webdiensten (WMS oder WMTS) durch Caching, einer gewünschten horizontalen Kaskade von räumlich begrenzten Diensten zu einem Dienst größerer räumlicher Ausdehnung, oder aber der Absicherung bestimmter Inhalte geht, versieht die OpenSource Software MapProxy die ausgelieferten Karten mit einem Wasserzeichen, projiziert sie in das gewünschte Koordinatensystem oder beschränkt den räumlichen Zugriffsbereich für den oder die Nutzer des Dienstes anhand eines vordefinierten Polygons.

Alle Details zu diesem Multitalent finden Sie unter der URL http://mapproxy.org/.


Deegree 3 – INSPIRE konforme Darstellungs- und Downloaddienste

deegree Logo Bildrechte: deegree

Im OSGeo-Park wurde die inzwischen langjährig etablierte Software Deegree in der neuen Version 3 vorgestellt. Deegree 3 wurde speziell für die Umsetzung von INSPIRE aus dem ESDIN (European Spatial Data Infrastructure Network) entwickelt.

Nicht nur WMS 1.3.0, sondern auch WFS 2.0 werden von der inzwischen modular aufgebauten Software unterstützt. Dabei werden sämtliche Anforderungen aus den Handlungsempfehlungen zu Darstellungs- und Downloaddiensten erfüllt. Die Schnittstelle WCS ist zugleich Referenzimplementierung des OGC und steht als Downloaddienst für Rasterkarten im Sinne von INSPIRE zur Verfügung. Über Deegree 3 kann bei Bedarf statt eines WMS auch ein WMTS 1.0 als Darstellungsdienst abgegeben werden.

Der Deegree Day 2012 findet vom 13.-14. November im Universitätsclub Bonn statt. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.deegree.org/.


HUMBOLDT Alignment Editor (HALE) – Modelltransformation

HUMBOLD Bildrechte: HUMBOLD

Im Rahmen des europäischen Umweltprojektes HUMBOLDT wurde die Software HUMBOLDT Alignment Editor (HALE) in Form einer OpenSource Komponente entwickelt.

Mit der sehr übersichtlich gestalteten graphischen Oberfläche, die eine direkte visuelle Kontrolle Ihrer graphischen Daten ermöglicht, lassen sich vorhandene Daten in ein anderes Datenmodell transformieren (Schema-Mapping). Als Zielmodell stehen sämtliche INSPIRE Datenmodelle in der jeweils aktuellen Version zur Verfügung. Erzeugt wird dabei aus einer vorhandenen Datei mit geographischen Daten eine GML-Datei, die die Anforderungen von INSPIRE erfüllt. Diese GML-Datei können Sie wieder in das von Ihnen verwendete GIS importieren und so entweder die geforderten INSPIRE Dienste abgeben oder aber Ihre Datenhaltung direkt an die Anforderungen von INSPIRE anpassen.

Die Transformation selbst läuft nach von Ihnen festgelegten Regeln ab. Besitzen Sie mehrere gleichartig aufgebaute Dateien, so kann die einmal festgelegte Regel für die Transformation wiederverwendet werden.

Eine Datenbankanbindung für HALE ist in Vorbereitung. Ebenso ist geplant, eine Nutzeroberfläche für die persönliche Erweiterung der Zielmodelle anzubieten.

Eine englischsprachige Videoanleitung von 15 Minuten Dauer ist verfügbar unter http://www.dhpanel.eu/humboldt-framework/hale-tutorial.html.

Die komplette Produktpalette der für HUMBOLDT entwickelten OpenSource Software finden Sie unter http://community.esdi-humboldt.eu/.


Sensor Web Enablement – Messergebnisse aufbereiten und darstellen

SensorWeb Logo Bildrechte: SenssorWeb

Unter dem Stichwort SOS (Sensor Observation Service) findet sich auf den Seiten der OGC eine Liste mit Software zum Darstellen von raumgebundenen Messergebnissen: http://www.ogcnetwork.net/SWE_Software#SOS.

Einzelne Anwendungen ermöglichen nicht nur, die Messergebnisse in einem Diagramm, sondern auch parallel dazu in einer Karte darzustellen. Sowohl vom Messergebnis als auch von der Karte (WMS) kann jeweils zum anderen Informationsgeber per Klick gewechselt werden. Werden bestimmte Grenzwerte bei den Messergebnissen überschritten, erfolgt automatisiert, je nach Wunsch eine Benachrichtigung einzelner Personen oder Personengruppen. Einen OpenSource Demo-Client finden Sie unter der URL http://sensorweb.demo.52north.org/sensorwebclient-webapp-stable/.


XPlanGML – der Standard für die Bauleitplanung und für INSPIRE

XPlanung Bildrechte: XPlanung

Die INTERGEO zeigte, dass der Standard für die Bauleitplanung XPlanGML in der Version 4.0 in der Praxis angekommen ist. Verwundern kann dies nicht, erfüllt doch jeder Datenhalter mit der Bereitstellung seiner Planwerke in Form von XPlanGML automatisch alle Anforderungen im Sinne der INSPIRE Datenspezifikationen für das Annex III Thema Bodennutzung.

Informationen zu XPlanung und dem Objektartenkatalog XPlanGML finden Sie unter URL http://www.xplanung.de/. Inhaltliche Informationen zur Umsetzung und Anwendung von XPlanGML in der Praxis liefert das XPlanung-Wiki unter URL http://www.xplanungwiki.de/. Wenn Sie selbst Flächennutzungs-, Bebauungs- oder andere Pläne aufstellen oder in Ihrem Auftrage aufgestellt werden, informieren Sie sich bitte bei Ihrem Softwarehersteller oder Dienstleister in wie weit XPlanGML bereits Berücksichtigung findet!


Vorstellung des WebAtlasDE Version 2

WebAtlasDE Bildrechte: WebAtlasDE

Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) präsentierte zusammen mit der Koordinierungsstelle GDI-DE den neuen WebAtlasDE in der Version 2.0 im Geoportal.DE.

Bei dem WebAtlasDE handelt es sich um einen einheitlich gestalteten Internet-Kartendienst auf Grundlage der amtlichen Daten der Digitalen Landschaftsmodelle und des Liegenschaftskatasters. Die Version 2.0 unterscheidet sich von der teilweise noch prototypischen Version 1.0 insbesondere durch einen neuen Zeichenschlüssel.

Neu hinzu gekommen ist in der Version 2.0 die Präsentation der Hausnummern. Der WebAtlasDE ist als Hintergrundkarte für die gemeinsame Darstellung von Geobasisdaten und Geofachdaten unterschiedlicher Art sehr gut geeignet. Die technische Bereitstellung erfolgt als WMS und als WMTS.

Für die private Nutzung darf der Dienst kostenfrei verwendet werden. Für die interne geschäftliche Nutzug fällt eine jährliche Pauschalgebühr an. Die landesübergreifende Bereitstellung und Lizensierung erfolgt über das Geodatenzentrum des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) http://www.geodatenzentrum.de/geodaten/webatlasde.


Neue Lizenzbedingungen für Open Street Map (OSM)

OpenStreetMap Logo Bildrechte: OpenStreetMap

Auch in Sachen OpenStreetMap gibt es eine Neuigkeit zu vermelden. OpenStreetMap ist nun unter der Lizenz Open Data Commons Open Database License (ODbL) verfügbar. Konkret bedeutet das, dass amtliche Daten, die auf Basis von OpenStreetMap-Karten präsentiert werden, auch weiterhin eigenständig lizenzierte amtliche Daten bleiben und nicht wie vor der Lizenzumstellung automatisch ebenfalls unter der (alten) OSM-Lizenz creative commons (CC BY-SA 2.0) bereit gestellt werden müssen.

Durch den Lizenzwechsel von OpenStreetMap zur ODbL ergeben sich damit zahlreiche neue, rechtssichere Nutzungsmöglichkeiten innerhalb der Geodateninfrastruktur.

OpenStreetMap - Deutschland: http://www.openstreetmap.de/.


Weitere Hinweise

FOSSGIS Bildrechte: FOSSGIS

Interessieren Sie sich für Freie Software aus dem GIS-Bereich, finden Sie Ansprechpartner im FOSSGIS e.V. Im Rahmen der FOSSGIS-Konferenz können Sie sich über Neuerungen im Bereich Freie und Open Source Software informieren.

Einzelheiten zum FOSSGIS e.V. finden Sie unter der URL http://www.fossgis.de/.

… und noch in eigener Sache

Wenn Sie unsere Leser oder die Leser des GDI-DE Newsletters über interessante Themen rund um die GDI in Niedersachsen informieren möchten, dann melden Sie sich bei der Koordinierungsstelle GDI-NI.

----------------------------------------------------------------------------------------------

Haben Sie Fragen zur Geodateninfrastruktur Niedersachsen?

Sind Geodaten, die Sie benötigen, nicht im Geodatenportal zu finden?

Möchten Sie Partner der GDI-NI werden und eigene Daten im Geodatenportal präsentieren?

Dann schreiben Sie uns doch eine E-Mail mit Ihren Wünschen und Anregungen an:
gdi@lgln.niedersachsen.de

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Koordinierungsstelle GDI-NI

beim

beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN)

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN)
Podbielskistraße 331
30659 Hannover

Telefon: +49 511 64609-444
Telefax: +49 511 64609-161
E-Mail: gdi@lgln.niedersachsen.de






Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI)

Über folgenden Link können Sie den Newsletter im pdf-Format downloaden.

http://www.geodaten.niedersachsen.de/download/71931

25.10.2012

Tragen Sie sich in unsere Abonnentenliste ein, wenn Sie diesen Newsletter künftig per E-Mail erhalten möchten.


* Pflichtfeld

Artikel-Informationen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln