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INSPIRE-Downloaddienste

Durch die in Kraft getretene Verordnung (EG) Nr. 976/2010 und Änderungsverordnungen werden die Vorgaben aus der INSPIRE-Richtlinie 2007/2/EG hinsichtlich der Bereitstellung von Download- und Transformationsdiensten konkretisiert.

Ziel der Regelungen ist es, zu ausgewählten Themen europaweit einheitliche Geodaten jederzeit zum Download bereit zu stellen und so die Zugänglichkeit der Daten für eine lokale Weiterverarbeitung zu gewährleisten.


Begriffsbestimmungen

Downloaddienste sind Services, von denen ein Nutzer Geoinformationen zu einem von ihm festgelegten Zeitpunkt für einen von ihm festgelegten Raum und gegebenenfalls für von ihm festgelegte weitere Eigenschaften im Rahmen des bestehenden Angebotes, jederzeit abrufen kann. Technisch handelt es sich hierbei um WFS (WebFeatureServices), WCS (WebCoverageServices) oder die Bereitstellung von Geodaten mittels ATOM feed. Auch Sensor orientated Services (SOS), mit Hilfe derer das Sensor Web Enablement (SWE) realisiert werden kann, gehören zu den Downloaddiensten.

Transformationsdienste sind eine Untergruppe der Downloaddienste. Es sind spezielle Services, die die originären Daten z. B. eines WFS durch bestimmte Konvertierungsvorgänge so verändern, dass daraus ein Downloaddienst entsteht, der die Daten im verlangten INSPIRE Datenmodell abgeben kann. Bitte beachten Sie zum Thema Transformationsdienste das Video des JRC.


EU-Regelung

In der Verordnung (EG) Nr. 1088/2010 wird in Ergänzung zur bestehenden Verordnung (EG) Nr. 976/2009 bestimmt, dass die Mitgliedsstaaten bis zum 28. Juni 2012 die Anfangsbetriebsfähigkeit der Download- und sofern notwendig, der Transformationsdienste, hergestellt haben müssen. Ab dem 28. Dezember 2012 sind zusätzlich die Vorgaben zur Dienstqualität nach Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 1088/2010 einzuhalten. Im Rahmen der Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie (2007/2/EG) sind Daten, die zu den INSPIRE Themen wie sie im Anhang I bis III der Richtlinie zu finden sind, als INSPIRE Downloaddienste bereitzustellen. Die technische Ausgestaltung wird hierbei von den Technical Guidance Documents zu INSPIRE Download Services vorgegeben. Aktuell gibt es unterschiedliche Guidance Dokumente für die Bereiche

  • WebCoverage Service (WCS)
  • WebFeatureService (WFS) und ATOM feed
  • Sensor orientated Services (SOS) bzw. Filter Encoding (FE) und den weiteren
  • Standards zum Sensor Web Enablement (SWE).


Handlungsempfehlung zum INSPIRE-Downloaddienst (Download Service)

Der GDI-DE Arbeitskreis Geodienste erstellt aus den Technical Guidance eine deutschsprachige Handlungsempfehlung. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, INSPIRE konforme Downloaddienste aufzusetzen und zu betreiben. Alternativ kann die Bereitstellung von Daten mittels ATOM feed unter Berücksichtigung der OpenSearch Schnittstelle erfolgen. Sie finden die GDI-DE Handlungsempfehlung nebenstehend zum Download. Sie bezieht sich auf eine Vorgängerversion der Technical Guidance für WFS und ATOM feed. Für die Bereiche WCS und SOS/FE bzw. SWE gibt es derzeit noch keine deutschsprachigen Handlungsempfehlungen.

Bitte richten Sie sich im Zweifelsfall immer nach den Angaben in den aktuellen englischsprachigen Technical Guidance Dokumenten.

Alternative zum Dienst: Bereitstellung auf Basis von ATOM feed

Die Handlungsempfehlung der GDI-DE erläutert die konkreten Anforderungen an den Downloaddienst und verweist aktuell auf zwei Varianten der Bereitstellung von Geodaten. Eine Variante ist die Bereitstellung mittels „Direktzugriffs-Downloaddienst" per WebFeatureService 2.0 (WFS 2.0). Die zweite Variante ist die Bereitstellung eines pre-defined Vektor- oder Rasterdatensatzes mittels ATOM feed. Diese Variante ist besonders für Rasterdaten geeignet, die nicht in das INSPIRE-Datenmodell transformiert werden können, da dies einer Neuerfassung der Daten gleich käme.

Alternativ zum WFS oder WCS werden die Geodaten als Daten-Datei zum Download auf einem Webserver bereitgestellt. Hinzu kommt eine xml-Datei, die ebenfalls auf einem Webserver liegt. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes ATOM feed. Das ATOM feed fungiert als Bereitsteller für den Link auf die zum Download angebotenen Daten (dataset feed). Ein weiteres ATOM feed, welches als „Dienst“ in Erscheinung tritt, verweist auf sämtliche ATOM feeds, die auf diese Daten hinweisen (service feed). Zugleich verweisen die ATOM feeds auf die beschreibenden Metadaten der downloadbaren vordefinierten Geodaten. Auch für den service feed ist ein Metadatensatz zu erstellen.

ATOM feeds lassen sich grundsätzlich aus bestehenden ISO-konformen Metadaten automatisiert generieren. Die Freie Software (GNU GPLv3) ATOM feedGenerator wurde durch die Marine Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE) für diesen Zweck entwickelt. Die Software steht zum kostenfreien Download bereit. Den Link finden Sie nebenstehend.

Um auch die zukünftige Interoperabilität von Geodaten zu gewährleisten, stellen Sie Ihre Daten bitte vorrangig in Form von WFS oder WCS bereit. ATOM feeds stellen aus Sicht der Koordinierungsstelle GDI-NI lediglich eine Zwischenlösung dar, deren Einsatz aufgrund der damit verbundenen technischen Einschränkungen grundsätzlich vermieden werden sollte.


GDI-DE Testsuite als verpflichtendes Testwerkzeug

Wie auch bei Darstellungsdiensten und Metadaten sind die Anbieter INSPIRE konformer Downloaddienste verpflichtet, zum Nachweis der INSPIRE-Konformität die GDI-DE Testsuite als zentrales Testwerkzeug zu verwenden. Die Angabe zur Konformität des Dienstes fließt in das INSPIRE-Monitoring ein. Einzelheiten hierzu lesen Sie bitte im Menüpunkt INSPIRE / Darstellungsdienste nach.

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